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Die Johanniter-Heilstätte

Nach mehrjähriger Bauzeit wurde die zunächst für 60 weibliche Kranke geplante Heilstätte im Harz 1902 eröffnet. Das Gebäude wurde in sehr massiver Bauweise erstellt. Die Mauern bis zum dritten Geschoss wurden in Granit ausgeführt. Im Jahr 1903 wurde auf dem Areal ein Wohnhaus für den Chefarzt und ein Wirtschaftsgebäude errichtet. 1909 wurde durch die Anschaffung von Röntgen- und Pneumothorax-Apparaten die technische Ausstattung auf modernsten Stand gebracht. Nach der Inflationszeit wurde die Bettenzahl auf 88 erhöht. Das Hauptgebäude bekam auf seiner Westseite einen großen Anbau, mit Zimmern für 45 weitere Patientinnen, der 1927 fertig wurde. Darin waren auch moderne Operationssäle enthalten, in denen chirurgische Eingriffe möglich waren. 1938 wurde ein weiterer Anbau fertiggestellt, durch den sich die Bettenzahl auf ca. 180 erhöhte. Im Zweiten Weltkrieg und auch in den schwierigen Jahren danach blieb die Heilstätte ohne Unterbrechung in Betrieb. 1951 wurden die letzten Lungenoperationen durchgeführt. Bis 1961 sank die Belegung auf nur noch 120 Patienten. Auf Anordnung der Bezirksregierung Magdeburg wurde der Betrieb zum 31.12.1967 eingestellt und die Heilstätte geräumt.
Ab 1968 wurde die ehemalige Lungenheilstätte durch die Nationale Volksarmee (NVA) und die Grenztruppen der DDR mit 150 Kurplätzen genutzt. Der Schwerpunkt lag auf Wirbelsäulen- und Herz- Kreislauferkrankungen. Patienten waren alle Dienstgrade vom Unteroffizier bis zum General. Da die in der Klinik behandelten Patienten im Umkreis in dem Ruf standen, nicht sonderlich krank zu sein, wurde das Objekt hinter vorgehaltener Hand gern auch als „Faultierfarm“ bezeichnet.
(Quelle: Wikipedia)

Zusammen mit zwei Freunden aus dem Fotoclub habe ich die Heilstätte Anfang April 2019 besucht. Wir waren überwältigt von der Fülle der sich bietenden Motive. Es war, bedingt durch die schiere Größe des Objektes einiges an Fußarbeit zu leisten, zumal ein paar einsturzgefährdete Bereiche weiträumig umgangen werden mussten. Aber man wurde dabei durch immer wieder neue Motive entschädigt.