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Die alte Papierfabrik

Ich habe die alte Papierfabrik - heute ein Museum - im Mai 2019 im Rahmen einer gebuchten Tour besucht. Die Fabrik befindet sich in dem kleinen Ort Hohenofen in der Nähe von Neustadt (Dosse) in Brandenburg. Erbaut wurde sie 1836 - 1838. Zuvor befand sich auf dem Gelände eine Eisenverhüttung, deren Hochofen Namensgeber für den Ort war. Produziert wurden ursprünglich Zeichen-, Schreib-, Seiden- und Tapetenpapiere, die per Lastkahn, später auch mit Pferdefuhrwerken nach Berlin transportiert wurden.
Nach mehreren Besitzerwechseln übernahm die Firma Felix Schoeller & Bausch aus dem mecklenburgischen Neu Kaliß die Fabrik und führte sie als Zweigwerk der eigenen Papierfabrik fort. Nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte die Enteignung und die Fabrik wurde dem VEB Feinpapierfabriken Neu Kaliß als Zweigwerk zugeschlagen.
Anfang der 50er Jahre wurde in Hohenofen Transparentzeichenpapier, Transparent-Lichtpausrohpapier, Extrafein-Büttenschreibpapier, Registerkarton, Spezialmanilakrepp, Rändelpapier und Packpapier produziert. Ab 1967 wurde die Produktion auf die ausschließliche Herstellung von Transparent-Zeichenpapier umgestellt. Dieses Papier wurde in den gesamten Ostblock, bis nach Kuba, exportiert. Mit der Wende brach die Produktion in Hohenofen zusammen. 1992 wurde das Werk geschlossen.2003 wurde die Papierfabrik Hohenofen als technisches Denkmal in die Denkmalliste des Landkreises Ostprignitz-Ruppin eingetragen.

Fotografisch lassen sich in der durch einen Verein sehr gepflegten Location viele Motive finden. Beeindruckend ist die riesige Fertigungsmaschine für das Transparentpapier. Aber auch die Vorstufen der Papierherstellung mit den entsprechenden Mahlwerken und deren Antrieben sind sehr interessant.